Rückblick 2020
Im Januar 2020 hat die Stadt Großräschen den Staffelstab als Sprecherstadt des Regionalen Wachstumskerns Westlausitz von Finsterwalde übernommen. Es war für den RWK ein Jahr mit außergewöhnlichen Voraussetzungen. Erstmals standen im Rahmen des RWK-Prozesses keine Fördermittel für die internen Organisationsprozesse zur Verfügung. Die 5 Städte Finsterwalde, Großräschen, Lauchhammer, Schwarzheide und Senftenberg konzentrierten sich auf zwei Ankerprojekte, den 10. RWK-Firmenlauf in Zusammenarbeit mit der BASF Schwarzheide und die Durchführung der 10. RWK-Ausbildungsmesse. Neben dem Strukturwandel ist die Fachkräftesicherung ein wichtiger Bereich der Wirtschaftsförderung. Deshalb sollte das kostenintensive, aber erfolgreiche Messeformat unbedingt erhalten werden. Um die Kosten für die Messe zu refinanzieren und den Organisationsaufwand auf mehrere Schultern zu verteilen, haben die Städte starke Partner ins Boot geholt: die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer und die Landkreise Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster. Dann beherrschten die Auswirkungen der Corona-Pandemie das aktive Handeln der Städte. Nachfragen zu Hilfsprogrammen bestimmten den Alltag.
Durch ein Nachlassen des Infektionsgeschehens im Sommer konnten der 10. und vorerst letzte RWK-Firmenlauf in Zusammenarbeit mit der BASF stattfinden. Vom 2.– 6. September gab es die Möglichkeit, in Eigenregie auf den vorgeschriebenen Laufstrecken in Großräschen an den Start zu gehen. Davon machten 316 Sportler aller Altersklassen Gebrauch, sie bekamen im Anschluss eine Medaille zugeschickt. Für die außergewöhnliche Variante des Laufes gab es von den Teilnehmern viel Lob. Am 9. September nahm Bürgermeister Thomas Zenker, stellvertretend für die RWK-Städte, den Scheck in Höhe von 5.879,00 € von Jürgen Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH, entgegen. Die BASF hat damit in den vergangenen zehn Jahren im Rahmen des RWK-Firmenlaufes mit insgesamt 50.000 Euro soziale Einrichtungen und Projekte unterstützt. Auf Vorschlag von Bürgermeister Thomas Zenker wurden in diesem Jahr die Einnahmen durch alle fünf Städte geteilt.
Großräschen förderte die Schwimmausbildung für Kinder und Jugendliche mit einem Schwimmlager im FEZ, Finsterwalde unterstützte ein Graffitiprojekt der Jugendfeuerwehr, Lauchhammer förderte die Nachwuchsarbeit bei der Jugendfeuerwehr, Schwarzheide unterstützte die naturwissenschaftliche Bildung durch den Kauf von Experimentierkästen und die Stadt Senftenberg unterstützte „Die Tafel“ in Senftenberg bei der Anschaffung eines Kühlfahrzeuges.
Im RWK Westlausitz wurde durch Ministerin Manja Schüle vom MWFK am 20. August eine Präsenzstelle der TH Wildau und der BTU Cottbus-Senftenberg mit Sitz in Finsterwalde eröffnet, diese soll Inkubator für innovative Projekte in regionalen Unternehmen der Wachstumsbranchen sein. Unterstützungsangebote wurden am Eröffnungstag anschaulich demonstriert: so z. B. ein 3D-Drucker und eine computergesteuerte Präzisionshand.
Trotz gutem Vorbereitungsstand musste der RWK die Ausbildungsmesse nach einer Verschiebung vom September 2020 auf den Februar 2021 nun auf Grund der aktuellen Corona-Pandemie und nicht absehbare verlässliche Rahmenbedingungen bezüglich Gesundheit für Aussteller und Besucher absagen. Als Unterstützung bei der Berufswahl können sich die Schüler und Schülerinnen aktuell auf der Internetseite des RWK den Ausbildungskompass herunterladen. In der Broschüre werden Ausbildungsberufe und regionale Ausbildungsbetriebe vorgestellt.
Der RWK-Westlausitz begleitet intensiv die Prozesse des Strukturwandels. Großräschen war Gastgeber für das erste Auftaktgespräch von Ministerin Schneider zum weiteren RWK-Prozess. Wertvolle Impulse konnten für die künftige Beantragung von Fördermitteln gewonnen werden.
Schwerpunkte der aktuellen Förderung sind die Handlungsfelder Wirtschaft/Ansiedlung/Fachkräfte, die Verbesserung der Infrastruktur (Breitband, Schiene, Straße) sowie die Verknüpfung von Wirtschaft und Forschung.
Der RWK Westlausitz hat im 4. Quartal 2020 mit Unterstützung der Kommunalberatung complan alle RWK-Projekte auf den Prüfstand gestellt, präzisiert und aktualisiert und Schlüsselmaßnahmen mit überregionaler Ausstrahlung an die Staatskanzlei, an die Landkreise Oberspreewald-Lausitz, Elber-Elster und an die Wirtschaftsregion Lausitz (WRL) kommuniziert.
Mit dem Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Lausitz (WRL) Herrn Jahn fand im Dezember 2020 eine erste Arbeitsberatung (entsprechend der aktuellen Lage im Online-Format) statt. Ziel der Zusammenarbeit zwischen Kommunen und WRL ist es, dass aus Projekten etatreife Fördermittelanträge entstehen, die bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg eingereicht werden können.
Auch wenn nicht alle Arbeiten in diesem Jahr sofort sichtbar wurden, ist die Staffelstabübergabe an die Stadt Lauchhammer für das Jahr 2021 inhaltsschwer. Alle 5 Kommunen des RWK Westlausitz haben ein Fazit gezogen: Die Zusammenarbeit soll 2021 in diesem interkommunalen Rahmen fortgesetzt werden, um im Rahmen des Generationenprojektes "Strukturwandel Lausitz" mehr Aufmerksamkeit in die Wirtschaftsregion Westlausitz zu lenken und gemeinsam an überzeugenden Projekten zu arbeiten.
Bild zur Meldung: Medaille zum RWK-Firmenlauf