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„Fachkräfteallianz Westlausitz“ hat ihre Arbeit aufgenommen

Lauchhammer, den 06. 11. 2016

RWK Westlausitz: Berufsorientierung gesetzlich verankern und weiterentwickeln

 

Vor dem Hintergrund der Weiterentwicklung einer Wettbewerbsfähigkeit und des demographischen Wandels spielt die Fachkräftesicherung eine immer wichtigere Rolle.  In diesem Themenfeld werden seit Jahren bei der Wirtschaftsinitiative Lausitz –WiL-Projekte initiiert, so auch zur Berufsorientierung, die in der Lausitz weiter verbessert werden müssen. Im WiL-Projekt „Fachkräftesicherung“ wurde mit den Agenturen für Arbeit, den Kammern, Unternehmungen und Schulen ein Konzeptpapier mit  Minimalanforderungen ab der 7. Klasse für eine praxisnahe Berufsorientierung entwickelt, die dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport in 2015 übergeben wurden.

 

Im Rahmen der Fachtagung Berufsorientierung ist zu Beginn dieses Jahres die Idee einer „Fachkräfteallianz Westlausitz“ ins Leben gerufen worden, die mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft namhaft besetzt ist. Hierzu gehören Mitglieder der Kommunen und Behörden ebenso wie Hochschulen, Unternehmen und Kammern, die in einem Steuerkreis und einem Projektteam arbeiten (Teamzusammensetzung siehe Anlage). „Die Anzahl der Berufs- und Studienabbrecher und Wechsler in unserer Region ist noch zu hoch. Wir sehen deshalb Handlungsbedarf in der Art und Weise wie Berufsorientierung derzeit praktiziert wird“ so der Leiter des WiL-Projektes Fachkräftesicherung, Dr. Colin von Ettingshausen (Arbeitsdirektor der BASF Schwarzheide GmbH). 

 

Ziel der Fachkräfteallianz Westlausitz ist es deshalb, zum einen die politische Umsetzung bereits definierter Vorgaben zur Berufsorientierung einzufordern, zum anderen vorhandene Praxisbeispiele weiter zu entwickeln und den Schulen sowie Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Die Fachkräfteallianz hat inzwischen ihre Arbeit aufgenommen. Dabei geht es in den nächsten Monaten um die Erfassung der bereits durchgeführten Aktivitäten und Initiativen sowie die Zusammenstellung der beteiligten Schulen und Unternehmen, um bis zum Jahresende einen Atlas der „Guten Beispiele“ zu erarbeiten. „Als Agentur für Arbeit sind wir seit Beginn mit einbezogen und befürworten diese modellhafte Vorgehensweise. Je besser und früher die Schüler über die Vielfalt beruflicher Möglichkeiten in ihrem Umfeld informiert werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie in der Lausitz ihre berufliche Zukunft sehen“, sagt Heinz-Wilhelm Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Cottbus.

 

Der RWK Westlausitz hat vor wenigen Wochen die WiL beauftragt, das Projekt „Berufsorientierung der Oberschulen und Gymnasien in der Wirtschaftsregion Westlausitz“ durchzuführen. Neben der Erfassung und Zusammenstellung der Aktivitäten der Berufsorientierung sind insbesondere Organisationsvarianten für eine nachhaltige vergleichbare Berufsorientierung der Schüler ab der siebenten Klasse bis zum Gymnasium zu erarbeiten. Um den Schwerpunkt Berufs- und Studienorientierung in den entsprechenden Lehrplänen festzuschreiben, wird eine Vorlage für einen Gesetzestext vorgeschlagen. Die Ergebnispräsentation erfolgt im Rahmen eines Fachkolloquiums im Dezember 2016. Das Projekt wird  gefördert aus Mitteln der Städte Finsterwalde, Großräschen, Lauchhammer, Schwarzheide und Senftenberg sowie aus Mitteln des Bundes und des Landes Brandenburg im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) Infrastruktur“.

 

Zu guten Lebensbedingungen  in  einer Stadt gehören auch gute Arbeitsbedingungen. „Seit einigen Jahren bereits beschäftigen sich die fünf Städte des RWK Westlausitz mit dem demografischen Wandel und der Fachkräftesicherung. Gut ausgebildete Arbeitskräfte sind ein nicht zu unterschätzender Standort- und Wirtschaftsfaktor. Deshalb unterstützen wir als Wachstumskern die Fachkräfteallianz und das Thema Berufsorientierung, um unsere Jugendlichen bestmöglich auf den Start in ein erfolgreiches Berufsleben zu Hause hier bei uns in der Lausitz vorzubereiten“, so Roland Pohlenz, Bürgermeister von Lauchhammer und Sprecher des RWK Westlausitz. 

 

Der RWK Westlausitz und die Wirtschaftsinitiative Lausitz fordern die Umsetzung des Konzeptes Berufsorientierung, welches allen Schülern ab der 7. Klasse in der Region Westlausitz einen regelmäßigen Praxiseinblick gibt, um ihnen Berufe und Abläufe in den Unternehmen näher zu bringen. Dabei geht es vor allem darum, Berufsbilder entsprechend der Stärken (nach einer Stärken-Schwächen-Analyse in der 7. Klasse) der einzelnen Schüler gezielt in der Praxis zu erleben. Dieses Konzept  muss mit einer regionalen Koordinierung nachhaltig implementiert werden, um so die Voraussetzungen für die Umsetzung eines Praxistages je Schüler und Monat ab der 7. Klasse zu schaffen. Dabei ist es auch nötig bei den Schulen und Unternehmen den Unterstützungsbedarf zu erfassen und dafür Lösungen zu erarbeiten.

 

„Das Blatt hat sich gewendet. Arbeitgeber müssen heute mehr für ihre Attraktivität tun, um gute Fachkräfte an sich zu binden und sie in der Region zu halten. Die Gewinnung von Azubis und Absolventen gestaltet sich zunehmend schwieriger. Eine Möglichkeit ist es, sich stärker als Unternehmen in die Berufs- und Studienorientierung der Schulen einzubringen. Deshalb, gemeinsam mit dem Regionalen Wachstumskern Westlausitz, das Projekt, in dem unser erarbeitetes Konzept modellhaft praktiziert werden wird“, fasst  Dr. Hubert Lerche, Geschäftsführer der WiL zusammen.

 

Wirtschaftsinitiative Lausitz

Dr. Hubert Lerche, Geschäftsführer  WiL e.V

 

Bild zur Meldung: Praktische Ausbildung

 
 

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